Mykologische Arbeitsgemeinschaft Schleswig-Holstein

 

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Jardelunder Moor
MTB 1320

Termin: 07.09.2025 um 10:00 Uhr

Treffpunkt: Parkplatz beim Infohäuschen (Blockhütte). Zufahrt über die Grenzstraße von Flensburg Richtung Süderlügum

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Gebiet:
Das Natura-2000-Gebiet „NSG Fröslev-Jardelunder Moor“ liegt im Naturraum der Schleswiger Vorgeest nahe der Grenze zu Dänemark etwa 13 Kilometer nordwestlich von Flensburg. Das FFH-Gebiet wird im Westen von einer Landesstraße, im Norden und Süden von Feldwegen und im Nord-Osten vom Grenzgraben zu Dänemark abgegrenzt.
Das Moor ist Teil eines ausgedehnten länderübergreifenden Moorgebiets und bildet mit dem „Frøslev Mose“auf dänischer Seite ein zusammenhängendes Moorgebiet. Der gut erhaltene Rest des Hochmoores liegt in einer Wasserscheide und wird nach Norden hin zur Scheidebek entwässert. Nach Süden hin nimmt die Wallsbek das Wasser des Hochmoores sowie der westlichen und südlichen Niederungen und des Grenzgrabens auf.
Die Morphologie der Landschaft wurde durch die letzte Eiszeit und insbesondere die nacheiszeitliche Entwicklung geprägt. In der letzten Eiszeit wurde das Gebiet nicht von Gletschern überzogen und zählt somit zum Flensburger Sander. In der Nacheiszeit haben sich mehrere Geestflüsse in die Sanderschüttungen der Schleswiger Vorgeest eingeschnitten. Es bildeten sich flache, nach Westen hin offene Talräume, die das Schmelzwasser des Eises zur Nordsee abführten. Rezent entwässern die Wallsbek, die Scheidebek und die Lecker Au das Gebiet zur Nordsee hin. Auf dem sandigen Boden der breiten Schmelzwasserrinnen haben sich teils mächtige Niedermoore aufgebaut, die von Hochmooren durchsetzt sind. Die Hochmoore, zu denen auch das Jardelunder Moor gehört, haben sich meist am Rand der breiten vermoorten Niederungen oder in Senken mit ehemaligen Flachseen entwickelt. Das atlantisch geprägte Jardelunder Moor entstand durch die Verlandung eines Flachwassersees.
Die Mooroberfläche weist heute ein heterogenes Relief auf und wird durch nasse Torfstiche und trockene Torfbänke gekennzeichnet. Die angrenzenden Niederungen wurden stark entwässert und landwirtschaftlich als Grünland genutzt. Viele Gräben sind durch Aufkommen von Eisenocker beeinträchtigt.
Der überwiegende Teil des Jardelunder Moores besteht aus Hochmoorvegetation in unterschiedlichen De- und Regenerationsstadien, die sich von Schleswig-Holstein aus über den Grenzgraben bis in die angrenzenden Bereiche Dänemarks erstrecken.
Neben offenen Wasserflächen findet sich im Gebiet ein Mosaik aus feuchteren Bereichen unterschiedlicher Regenerationsstadien, von nassen Verlandungsgesellschaften mit Fieberklee (Menyanthes trifoliata) und Schnabel-Segge (Carex rostrata) über Torfmoos-Schwingdecken mit Sphagnum cuspidatum und Sphagnum fallax bis hin zu Hochmoor-Bultgesellschaften mit Sphagnum magellanicum und hochmoortypischen Zwergsträuchern wie Rosmarinheide (Andromeda polifolia), Moosbeere (Vaccinium oxycoccos) und Glocken-Heide (Erica tetralix).
In höhergelegenen Bereichen kommt Pfeifengras (Molinia caerulea) zur Dominanz. Dort sind auch kleinflächig Gebüsche aus Moor-Gagelstrauch (Myrica gale), Moor-Birke (Betula pubescens) und Ohr-Weide (Salix aurita) zu finden. Je nach Strandort und Biotop finden sich die typischen Moorpilzvertreter an.

1988 wurde ein länderübergreifendes Renaturierungsprogramm beschlossen und in den Jahren zwischen 1993 und 1995 erfolgten umfangreiche Vernässungsmaßnahmen auf deutscher und dänischer Seite.
Durch Maßnahmen der Wiedervernässung mit der Anlage von Wällen und dem Verfüllen von Gräben wurde die Oberfläche des Jardelunder Moors in den 1990er Jahren erneut verändert. Ziel des grenzüberschreitenden planfestgestellten Moorprojektes war es, das nährstoffarme Niederschlagswasser im Hochmoor länger zu halten und die Entwässerung, Sackung und weitere Mineralisation des Moorbodens damit einzuschränken.

Führung: Sönke Lettau und Rainer Niss

Links in iNaturalist für das Moorprojekt Moore in Schleswig-Holstein 2025
Exkursionsprojekt:
https://www.inaturalist.org/projects/2025_08_24-ag-myk-sh-exkursion-moore

Dachprojekt:
https://www.inaturalist.org/projects/moore-in-schleswig-holstein-2025

 

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